Gridforming als U/F Steuerung.

Aufgabe:

Hier wird ein Inselnetz gestellt. Der Umrichter stellt eine sinusförmige Spannung. Dazu wird eine Winkelreferenz mit einer Referenzfrequenz verwendet.

Spannungsregler:

Der Spannungsregler sieht sich den Betrag der Netzspannung an, und erhöht dann entsprechend die Aussteuerung des Umrichters. Die Sollspannung des Reglers wird über den Blindleistung des Umrichters angepasst (droop-v).

Stromregler / Vektorregler:

Es handelt sich hier nicht um eine Transvektorregelung . Die transformierten Größen werden nur zur Anzeige verwendet. Eine Stromregelung findet nicht statt. Dies führt im dynamischen Fall, zb Kurzschluss, zu einem unkontrollierten Stromaufbau in den Umrichterströmen. Hier fehlt einfach die Dämpfung des Stromanstieges über die Stromregler. Eine mögliche Variante wäre es, die Limitierung des Spannungsreglers über einen Stromregler zu führen.

PLL/Winkelreferenz:

Die einfache PLL kann unter PLL mit Beschreibung der internen Struktur von PLL und Messblock (v2) nachgelesen werden. Die PLL misst normalerweise die Netzspannung. Diese Funktion wurde deaktiviert. Damit bleibt nur noch der Winkelintegrator der PLL übrig. Die Sollfrequenz/Mittenfrequenz der PLL wird über eine Droop-funktion als Abhängige der Wirkleistung verstellt (droop-f). Dadurch kann die PLL sich auf entfernte Spannungsquellen synchronisieren.

Droop-f, Droop-v:

Die Droopfunktionen wird über die Netzleistung, also die Primärleistung des Trafo bestimmt. Die benutzte Leistung ist nicht der Momentanwert der Leistung, sondern der Tiefpassgefilterte Wert.

Simulationsablauf:

Die Simulation startet als Parallelbetrieb zu einem weichen Netz (sk=50kVA). Das NEtz wird als der Oberspannungsseitige Abgriff des Stromrichtertrafos "TrSr1" definiert.Der Umrichter hat eine Nennleistung von 100kW. Nach 100ms wird ein Kurzschluss über die beiden Kurzschlusswiderstände erzeugt. Dieser wird bei 200ms wieder abgeschaltet.
An den Umrichterströmen (AC3_IConv) kann entsprechend der Wirk- und Blindstrom beobachtet werden.
Die Parameter (#) können in allen Blöcken geändert werden. Mit ClearSim wird die Simulation zurückgesetzt und mit StartSim wieder gestartet.

Bewertung:

Die Spannungsstellung funktioniert leidlich. Das System neigt aber zu Schwingungen, die allerdings abklingend sind. Ein größere Dämpfung der Schwingung wäre wünschenswert.
Der große Vorteil liegt in einer sehr einfachen Regelstruktur.
Insbesondere im Kurzschlussfall sieht doch sehr große Gleichanteile in den Trafoströme. Diese lassen sich nur durch eine Stromregelung "einfangen". Das erfordert aber größere Änderungen an der Regelstruktur.

power setpoint Load VA
Kurzschlusswiderstand 1 Ohm
Kurzschlusswiderstand 2 Ohm
tEnd sec
Add a new Network Block:





Name Value

Primärspannungen, Sekundärspannung

Die Trafospannungen auf der Primärseite bilden den Sollwert. Dies sollte auch während des Kurzsschlusses 1[pu] sein. Die Sekundärspannung des Trafos muss in ihrer Amplitude nach oben gehen, da die Blindleistung des Netzkurzschlusses vom Umrichter aufgebracht wird, und damit über den Trafo muss. Damit fällt über dem Trafo eine große Spannungsdifferenz ab.

Umrichterströme / Trafoströme

Die Umrichterströme gehen vergrößern sich durch den Kurzschluss automatisch, da eine Spannungsquelle kurzscgeschlossen wird. Sehr schön erkennbar sind hier die Gleichanteile in den Umrichterströmen. Diese helfen dem Netzverhalen wenig, da sie real keine Leistung verusachen. Sie belasten aber dennoch den Stromrichter und führt im Zweifel zu Spitzenstromeingriffen.
Die Trafoströme sind ein Abbild der Umrichterströme.

Gridspannung und Netzspannung

Am interessantesten sind hier die Netzspannungen im zweiten Diagramm. Hier sieht man, daß die Netzspannung durch den Kurzschluss kurz wegbricht, aber dann doch sehr schnell stabilisiert wird. Aus Sicht der Netzspannung funktioniert dieses Verfahren also gut.

Leistungen

positive Wirkleistung = Motorischer Betrieb, die Last wird gefüttert
Die Trafoleistungen sollten idealerweise keinen Wechselanteil haben. Ein konstanter Wert wäre gewünscht. Die Wechselanteile spiegeln das Schwingen des Stromrichters wieder, was sich auch schon in den Stromrichterströmen gezeigt hat.

Der Spannungsregler

Der Spannungsregler läuft sehr sauber.

PLL Frequenz

Die PLL Frequenz wird durch den Wirkleistungsdroop bestimmt. Da der Umrichter Wirkleistung aufbringen muss, sinkt diese ab. Dies führt allerdings bei wiederkehrendem Netz zu einer "unsynchronen" Zuschaltung, die zu starkem Überschwingen führt.

Aussteuerung des Umrichters

Die Aussteuerung des Umrichters geht während des Kurzschlusses nach oben. Dies ist umso ärgerlicher, da eine mögliche Batterieankopplung durch die im Kurzschlussfall auftretende Wirkleistung ebenfalls die DC-Spannung des Umrichters senkt. Dies sind aber leider kein Regelungsthema sonders ein Systemdesignproblem.